Rund ums Brennholz

Sie möchten Brennholz kaufen und fragen sich worauf Sie achten müssen?
Wir haben die besten Tipps für Sie:

Brennholz kann unterschiedliche Qualitätsmerkmale aufweisen ohne dass Sie es bemerken. Dieser kleine Leitfaden soll Sie dabei unterstützen, dass Sie mit Ihrem Holzhändler auf Augenhöhe diskutieren können. Werden Sie Brennholz-Experte!

Zunächst sollten Sie sich die folgenden Fragen stellen:

  1. Welche Holzsorte
  2. Welche Holzmenge
  3. Wie ist die Beschaffenheit des Holzes (Trocken / Qualität / Verarbeitungszustand)
  4. Wie hoch ist der Preis
  5. Lagerung
  6. Messgerät

Welche Holzsorte

Es gibt viele verschiedene Arten an Brennholz – Buche, Eiche, Tanne, Douglasie, Birke, Robinie, Lärche, Fichte oder Kiefer um nur einige zu nennen. Grundsätzlich eignen sich alle genannten Holzsorten als Brennholz jedoch beschränkt sich die Auswahl für gewöhnlich auf Buche, Eiche, Birke sowie die Nadelhölzer Fichte und Kiefer.

Man unterscheidet zwischen Weichholz und Hartholz. Der größte Unterschied liegt in der Dichte. Weichhölzer – in der Regel handelt es sich um Nadelhölzer wie Fichte, Tanne, Lärche, Kiefer oder Douglasie – wachsen meistens in den kälteren Regionen der Welt und bleiben das ganze Jahr über grün. Sie sind aufgrund ihrer geringen Dichte leichter und preisgünstiger als Harthölzer. Sie brennen schneller an, erzeugen die gewünschte Temperatur deutlich schneller, können diese jedoch nicht so lange halten. Beim Heizen mit Weichholz müssen Sie daher schneller Scheite nachlegen.

Harthölzer hingegen sind vielfältiger als Weichhölzer. Sie stammen aus der Familie der Laubhölzer, wie Eiche, Buche, Ahorn und Nussbaum, haben eine große Bandbreite an Farben mit zum Teil sehr lebhaften Maserungen. Buche ist das beliebteste unter den Harthölzern – Scheite aus diesem Hartholz glühen intensiv und anhaltend und geben demzufolge lange Wärme ab. In Bezug auf Kosten und Heizwerte gibt es unterm Strich jedoch kaum Unterschiede zwischen Hart- und Weichhölzern.

Eichenholz verbrennt aufgrund seiner hohen Dichte relativ langsam und heizt daher gut ein. Es enthält jedoch vergleichsweise viel Gerbsäure wodurch sich beim Verbrennen ein unangenehmer Geruch verbreitet. Für offene Kamine ist es daher nicht geeignet. Birkenholz hingegen ist ideal für die Verbrennung im offenen Kamin, da es sich durch einen sehr ruhigen Abbrand auszeichnet.

Welche Holzmenge

Die Maßeinheiten in denen Holzmengen definiert werden heißen Raummeter, Schüttraummeter oder Festmeter.

Die häufigste Maßeinheit ist der Raummeter. Es handelt sich hierbei um die Holzmenge, die geschichtet in einen Kubikmeter passt einschließlich der Zwischenräume. Die Länge der Holzscheite ist dabei unbestimmt – das Holz kann gespalten oder ungespalten sein.

Ein Schüttraummeter entspricht einer lose geschütteten Holzmenge, die in einen Kubikmeter passt.

Ein Festmeter bezeichnet die Menge Holzscheite, welche nach Abzug der Zwischenräume einen Kubikmeter Holz ergibt.

Es gibt allerdings keine Formel, mit der man die benötigte Holzmenge berechnen kann. Hier muss man auf Erfahrungswerte zurückgreifen. Ein Einfamilienhaus verbrennt pro Winter im Schnitt bis zu 10 Schüttraummeter Buchenholz. In diesem Fall geht man davon aus, dass der Ofen rund um die Uhr brennt und die Leistung der normalen Heizung auf ein Minimum reduziert wird.

Für den gemütlichen Abend vorm Kamin benötigt man nicht mehr als ein paar Holzscheite.

Wie ist die Beschaffenheit des Holzes

Bei Brennholz gibt es große Qualitätsunterschiede – selbst dann wenn es sich auf den ersten Blick um die gleiche Holzart handelt. Lagerungsort und Lagerungszeit sind hierbei ausschlaggebend. Woran erkennt man gutes und schlechtes Brennholz?

Das wichtigste Kriterium ist der Feuchtigkeitsgehalt. Um eine gute Brennleistung erzeugen zu können darf das Holz nicht nass, schimmelig oder verfault sein. Ansonsten müsste das Wasser im Holz zunächst verdampfen ehe es richtig brennen kann. Es lässt sich dann deutlich schlechter entzünden, erzeugt wesentlich mehr Rauch und belastet die Umwelt und die Gesundheit. Zudem steigt auch der Energiebedarf unnötig an.

Auch als Laie können Sie erkennen, ob es sich um gutes oder schlechtes Brennholz handelt. Das Holz sollte nicht schimmelig sein und durchgehend die gleiche Färbung aufweisen. Trocknungsrisse und abspringende Rinde sind Zeichen dafür, dass das Brennholz „reif“ ist. Fordern Sie konkrete Angaben zur Holzzusammensetzung – es darf nur einen kleinen Anteil andere Holzsorten beinhalten.

Unterscheiden Sie auch zwischen Kernholz und Astholz. Als Kernholz bezeichnet man das Holz zwischen der Rinde auf der einen und dem Baumzentrum auf der anderen Seite. Kernholz trocknet sauberer als z.B. ein Ast, der rundum von Rinde umschlossen ist. Die Stücke sollten händelbar sein, also gut mit einer Hand transportiert werden können.

Wie hoch ist der Preis

Bei Brennholz gilt: Qualität hat ihren Preis. Brennholzpreise lassen sich auch nur dann miteinander vergleichen, wenn die Leistungen identisch sind. Unser Tipp: Schauen Sie sich das Holz genau an und prüfen Sie die Qualität. Entspricht diese Ihren Vorstellungen sollten Sie bereit sein einen entsprechenden Preis zu zahlen. Ein Beispiel: ein Schüttraummeter Buche kostet mindestens 45 Euro.

Im Jahr 2005 explodieren die Holzpreise in ganz Europa, daher ist kaum eine verlässliche und allgemein gültige Aussage zu treffen. 2006 gab es einen viel zu warmen Winter mit hohen Lagerbeständen. Preise sind aktuell schlecht kalkulierbar- vertrauen Sie Ihrem Holzhändler!

Sparfüchse gewinnen nichts, wenn sie schlecht getrocknetes Holz zugunsten von ein paar Cent Preisunterschied verfeuern – das wird am Ende dadurch bestraft, dass Sie höhere Heizkosten haben werden.

Lagerung

Brennholz liebt trockene windige Standorte im Freien – im Keller oder im Schuppen ist die Belüftung nicht ausreichend. Vermeiden Sie direkten Bodenkontakt – idealerweise stapeln Sie das Holz auf gebrauchten Paletten aber nicht zu eng. Wetterseiten (nach Westen und Norden) sollten Sie ebenso vermeiden wie solche Ecken, in denen das Holz nicht richtig trocknen kann, da es ansonsten muffig wird. Decken Sie es wenn nötig mit einem Regenschutz ab.

Im Haus sollten Sie wirklich nur richtig trockenes Holz mit einer Restfeuchte von unter 20% lagern. Holz sollte im besten Fall einen Tag bevor Sie es verbrennen möchten neben dem Ofen gestapelt werden.

Wenn Sie Ihr Brennholz selbst schlagen, sollten Sie es unmittelbar danach in die gewünschte Größe spalten. Dies beschleunigt den Trocknungsprozess deutlich. Achten Sie auch darauf, dass Sie Brennholz nicht zu lange lagern. Dadurch dass Brennholz im Laufe der Zeit an Feuchtigkeit verliert, nimmt seine Qualität immer weiter zu. Jedoch nimmt sie bei zu langer Lagerung nach ca. 5 Jahren auch wieder ab, wodurch sich die maximal nutzbare Wärmemenge wieder reduziert.

Nadelholz trocknet schneller und kann bereits nach etwa einem Jahr genutzt werden. Laubholz sollten Sie 2 bis 3 Jahre trocknen lassen. Bei wirklich optimaler Lagerung sowie einem heißen und trockenen Sommer ist Buche aber auch schon im Winter nach dem Einschlag reif zur Verbrennung. Bedingung dafür ist aber, dass es gespalten und überdacht einem warmen und windigen Sommer ausgesetzt wurde.

Messgerät

Werden Sie Brennholz-Profi: Mit einem Feuchtigkeitsmessgerät können Sie den Feuchtigkeitsgehalt des Holzes ganz einfach anhand seiner Leitfähigkeit messen. Messen Sie das Holz stets an einem frischen Sägeschnitt oder einer frischen Spaltfläche. Ist das Holz (noch) zu nass, leitet es den elektrischen Strom schneller und leistet deutlich weniger Widerstand.

Zeigt das Ergebnis einen Wert, der deutlich über 20 Prozent liegt, ist das Holz noch zu nass und sollte noch nicht verbrannt werden. 20 % oder weniger sind ideal. Liegt der Wert unter 12% ist die Messung wahrscheinlich fehlerhaft, weil dann wahrscheinlich schon die Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft wieder aufgenommen wird. Holzmessungen sind bei einer Umgebungstemperatur von weniger als 0 Grad nicht möglich. Liegt die Temperatur zwischen 34 und 40 Grad ist der Feuchtigkeitswert des Holzes höher.

Bedenken Sie beim Holzkauf im Sommer, dass das Holz ruhig 25 -28 % Feuchtigkeit enthalten darf –Sie können es dann bereits im nächsten Winter verbrennen. Ganz frisch geschlagenes Buchenholz hat übrigens einen Wasseranteil von über 60 %.

Alternativ zu dem Messgerät können Sie Ihren Händler natürlich auch um eine Probe bitten – nasses Holz zischt beim Verbrennen, sehr nasses Holz treibt sogar Schaum aus den Poren.

Bitte beachten: Kammergetrocknetes Holz zieht in den äußeren Bereichen schnell Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft an. Auch dieses Holz „zischt“ im heißen Ofen – allerdings sollte das nach ein paar Minuten vorüber sein.